Susanne Gräfin von Moltke im Gespräch mit Hannes Jaenicke
In unserer MOLTKE Weinlounge ist es an diesem Oktobersonntag sonnig, warm und der Vormittag könnte kaum schöner sein. Auf der Weide in der Ferne tummeln sich unsere Yaks, die stets naturbelassenes Gras zu fressen bekommen. Sanft dringt das leise Klingeln der Glöckchen der Tauernschecken, den seltenen Bergziegen, die auf unserem Gut leben, ans Ohr und ab und an kräht ein Hahn die letzten Gäste aus den Federn. Ruhig liegt der Naturschwimmteich in der Morgensonne und die weißen Wölkchen spiegeln sich samt bayerisch blauem Himmel im Wasser. Idylle pur. Eine Idylle, die wir nun schlagartig verlassen, denn das was Hannes Jaenicke zu berichten hat, ist harte Realität. Eine Realität, die bei uns auf Gut Steinbach so weit entfernt zu sein scheint, wie die Lachszucht in Norwegen von Tierliebe und Nachhaltigkeit.
Hannes Jaenicke selbst ernährt sich seit vielen Jahren rein vegetarisch, verzichtet wo es geht auf Plastik. Darüber hinaus hat er sein Konsumverhalten so optimiert, dass er nur das kauft, was er auch wirklich benötigt. Eine bemerkenswerte Leistung, bedenkt man einmal, was uns täglich an Werbung erreicht, wie Marken um Aufmerksamkeit buhlen und unzählige Güter trotz aller Zeigefinger, die auf Kunststoffmüll gerichtet werden, tagtäglich in unseren Einkaufstaschen verschwinden. Viel zu gering ist die Lebensspanne einer Plastikverpackung oder eines Pappbechers, der heißen Kaffee so lange beinhalten darf, wie er noch nicht trinkbar ist. Anschließend landet all dies wieder im großen Hamsterrad des Recyclings - sofern es dort eben landet. Einen nicht unerheblichen Teil nimmt unsere Natur auf und droht mit den Jahren daran zu ersticken. Ganz davon abgesehen, trägt der Verbraucher anteilig auch die Kosten für den Verpackungsmüll, den er produziert und bezahlt dies bei jedem Einkauf mit. Hannes Jaenicke ist sich daher sicher, dass es durchaus vertretbar wäre, auch im kleinen, damit zu beginnen, bewusster zu leben. Nachhaltigkeit bedeute eben nicht nur, kritisch auf Fleisch- und Fischherkunft zu schauen, sondern das eigene Handeln in Frage zu stellen. Dabei müsse man sich nicht einmal besonders kreativ anstellen - bringt man die eigene Tasse mit zum Barista um die Ecke, tue man der Umwelt einen Gefallen und der Muntermacher schmecke sogar noch besser.
Die Lebensmittelproduktion ist, und das kann man einem Tierschutzaktivisten und Vegetarier auch nicht verübeln, einer der Hauptpunkte, die Jaenicke ein Dorn im Auge sind. Sich bewusst für die Herkunft dessen zu interessieren, woher Fleisch und Fisch stammen, unter welchen Umständen die Lebensmittel hergestellt wurden und welche Auswirkungen dies auf Umwelt und die eigene Gesundheit haben kann, sollten einmal in Betracht gezogen werden. Dabei will Jaenicke niemanden den Fleischkonsum absprechen, sondern lediglich dazu anregen, auf Qualität und Herkunft zu achten und statt regelmäßig ein Steak in die Pfanne zu werfen, dies nur einmal in der Woche zu tun. Dass wir diesen Ansatz im Grunde seit Jahren auf Gut Steinbach verfolgen, unsere Partner sorgfältig auswählen und lieber einmal mehr in den hoteleigenen Garten laufen, statt uns künstlicher Aromen zu bedienen, imponiert dem Schauspieler.
Gut Steinbach sei ein Ort, der ihn derzeit erde. Ein Rückzugsort von den Wirren der heutigen Zeit, ein Refugium der Ruhe und Entspannung. Er fühlt sich sichtlich wohl und während der Blick über die kräftigen Balken der MOLTKE Weinlounge streifen, trifft ihn die letzte Frage von Susanne Gräfin von Moltke: Was er denn auf eine einsame Insel mitnehmen würde? - Zugegeben, als wir diese Frage ersonnen haben, dachten wir an tollkühne Abenteuer, die ein Schauspieler von seinem Format erlebt haben muss. Es kamen uns die Bilder aus dem Fernsehbeitrag über Lachse in Erinnerung, Momente, in denen wir Mensch und Verstand in Frage stellten und erhofften uns eine Antwort, die all das Gesehene verarbeiten würde. Doch Hannes Jaenicke wäre nicht Hannes Jaenicke, hätte er nicht eine Antwort auf Lager, die ohne Nachzudenken den Geistesblitz erzeugen würde, der da sagt "Natürlich, das ist doch das Naheliegendste...!". Und so lernen wir, dass alle Fantasie nichts hilft, wenn es darum geht, sich auf eine Reise ins Unbestimmte vorzubereiten und das Handgepäck am besten aus einer mobilen Photovoltaikanlage, dem Smartphone und Saatgut für Gemüse bestehen sollte.
Und was Saatgut nun mit Nachhaltigkeit zu tun hat und unserer Art und Weise, wie wir den Alltag ein wenig zukunftsorientierter gestalten könnten, liegt schon fast auf der Hand, wie der kleinste Samen einer Tomate. Dieser verschwindet in der Erde, wächst zu einer erstaunlichen Staude heran und trägt eines Tages herrlich saftig rote Früchte. Aus Kleinem entsteht also Großes - übertragen wir dieses Phänomen auf uns selbst, wird deutlich, dass jeder seinen ganz individuellen Teil zu einem nachhaltigen Miteinander beitragen kann, ohne auf Essenzielles verzichten zu müssen.
Dieser Artikel ist, in etwas anderer Form, aber inhaltlich identisch, auch in unserem Magazin "Heimat. Ruhe. Boden." erschienen und kann hier nachgelesen werden.
Hannes Jaenicke selbst ernährt sich seit vielen Jahren rein vegetarisch, verzichtet wo es geht auf Plastik. Darüber hinaus hat er sein Konsumverhalten so optimiert, dass er nur das kauft, was er auch wirklich benötigt. Eine bemerkenswerte Leistung, bedenkt man einmal, was uns täglich an Werbung erreicht, wie Marken um Aufmerksamkeit buhlen und unzählige Güter trotz aller Zeigefinger, die auf Kunststoffmüll gerichtet werden, tagtäglich in unseren Einkaufstaschen verschwinden. Viel zu gering ist die Lebensspanne einer Plastikverpackung oder eines Pappbechers, der heißen Kaffee so lange beinhalten darf, wie er noch nicht trinkbar ist. Anschließend landet all dies wieder im großen Hamsterrad des Recyclings - sofern es dort eben landet. Einen nicht unerheblichen Teil nimmt unsere Natur auf und droht mit den Jahren daran zu ersticken. Ganz davon abgesehen, trägt der Verbraucher anteilig auch die Kosten für den Verpackungsmüll, den er produziert und bezahlt dies bei jedem Einkauf mit. Hannes Jaenicke ist sich daher sicher, dass es durchaus vertretbar wäre, auch im kleinen, damit zu beginnen, bewusster zu leben. Nachhaltigkeit bedeute eben nicht nur, kritisch auf Fleisch- und Fischherkunft zu schauen, sondern das eigene Handeln in Frage zu stellen. Dabei müsse man sich nicht einmal besonders kreativ anstellen - bringt man die eigene Tasse mit zum Barista um die Ecke, tue man der Umwelt einen Gefallen und der Muntermacher schmecke sogar noch besser.
Die Lebensmittelproduktion ist, und das kann man einem Tierschutzaktivisten und Vegetarier auch nicht verübeln, einer der Hauptpunkte, die Jaenicke ein Dorn im Auge sind. Sich bewusst für die Herkunft dessen zu interessieren, woher Fleisch und Fisch stammen, unter welchen Umständen die Lebensmittel hergestellt wurden und welche Auswirkungen dies auf Umwelt und die eigene Gesundheit haben kann, sollten einmal in Betracht gezogen werden. Dabei will Jaenicke niemanden den Fleischkonsum absprechen, sondern lediglich dazu anregen, auf Qualität und Herkunft zu achten und statt regelmäßig ein Steak in die Pfanne zu werfen, dies nur einmal in der Woche zu tun. Dass wir diesen Ansatz im Grunde seit Jahren auf Gut Steinbach verfolgen, unsere Partner sorgfältig auswählen und lieber einmal mehr in den hoteleigenen Garten laufen, statt uns künstlicher Aromen zu bedienen, imponiert dem Schauspieler.
Gut Steinbach sei ein Ort, der ihn derzeit erde. Ein Rückzugsort von den Wirren der heutigen Zeit, ein Refugium der Ruhe und Entspannung. Er fühlt sich sichtlich wohl und während der Blick über die kräftigen Balken der MOLTKE Weinlounge streifen, trifft ihn die letzte Frage von Susanne Gräfin von Moltke: Was er denn auf eine einsame Insel mitnehmen würde? - Zugegeben, als wir diese Frage ersonnen haben, dachten wir an tollkühne Abenteuer, die ein Schauspieler von seinem Format erlebt haben muss. Es kamen uns die Bilder aus dem Fernsehbeitrag über Lachse in Erinnerung, Momente, in denen wir Mensch und Verstand in Frage stellten und erhofften uns eine Antwort, die all das Gesehene verarbeiten würde. Doch Hannes Jaenicke wäre nicht Hannes Jaenicke, hätte er nicht eine Antwort auf Lager, die ohne Nachzudenken den Geistesblitz erzeugen würde, der da sagt "Natürlich, das ist doch das Naheliegendste...!". Und so lernen wir, dass alle Fantasie nichts hilft, wenn es darum geht, sich auf eine Reise ins Unbestimmte vorzubereiten und das Handgepäck am besten aus einer mobilen Photovoltaikanlage, dem Smartphone und Saatgut für Gemüse bestehen sollte.
Und was Saatgut nun mit Nachhaltigkeit zu tun hat und unserer Art und Weise, wie wir den Alltag ein wenig zukunftsorientierter gestalten könnten, liegt schon fast auf der Hand, wie der kleinste Samen einer Tomate. Dieser verschwindet in der Erde, wächst zu einer erstaunlichen Staude heran und trägt eines Tages herrlich saftig rote Früchte. Aus Kleinem entsteht also Großes - übertragen wir dieses Phänomen auf uns selbst, wird deutlich, dass jeder seinen ganz individuellen Teil zu einem nachhaltigen Miteinander beitragen kann, ohne auf Essenzielles verzichten zu müssen.
Dieser Artikel ist, in etwas anderer Form, aber inhaltlich identisch, auch in unserem Magazin "Heimat. Ruhe. Boden." erschienen und kann hier nachgelesen werden.